„Wirklich ist nur das, was kopiert werden kann“ ( leider weiss ich nicht, wo ich das aufgegabelt habe): hallo Junk- Bogen Fanatiker, real bows ´n arrows!
oder Butler S. Yeats: „Es gibt eine andere Wirklichkeit- sie ist in dieser“
und es gibt ein Leben nach dem 21.12.2012
so ist der Bogen schon im Holz, habe ich in BOGENBAUEN! 1 schon mal gesagt, damals, ungefähr 1990 trieften solche Worte vor Weisheit, inzwischen ist das ein Klischee, ein Langweiler, in jedem Bogenbau- Seminar gibt‘ s den, und alle staunen. Im Töpferkurs: die Vase ist schon im Ton, im Filzkurs: der Wollsocken ist schon im oder am Schaf….etc.
Tatsächlich und wirklich ist Mutter Erde, der ganze Kosmos eine Art Hyper- Supermarkt, wer immer nur ALDILIDLREWETOOM geht, ist, das muss jetzt kommen, selber schuld. Verpennt!
Kein Mensch kann den gleichen Bogen bauen wie ich( copyright, GEMA, wieso kriege ich nichts von der GEMA, wenn jemand meinen Blog liest? Ich will nichts dafür, teilen, verteilen, umverteilen( politisch sehr unkorrekt), siehe „Digital Natives“ wieder von Don Tapscott, I book a face and tweet it on twitter, sharing, da entsteht eine neue Welt und die PLATZ(en)halter der alten Welt(Merkel, Berlusconi, Henkel etc.) merkens gar nicht. Zählst du noch Geld oder surfst du schon?
Es ist schon ALLES da, finden, nicht suchen.
Picasso: Ich suche nicht, ich finde
Der Bogen ist schon im Holz, ich muß ihn nur noch rausarbeiten, der Bogenbau- Seminarleiter grinst dabei vielsagend, „nur“ ist fast komplett gelogen !
Und stimmt doch! Das „Nur“ heisst zuallererst:
WO FANGE ICH ZU SUCH….ÄH FINDEN AN?
Bogenholz? E-modul
Was ist eigentlich Bogenholz?
Besonders hart muss es sein, tough guys können die nächsten paar Sätze überspringen, sie hören nicht gern, daß es anders und effektiver geht.
Wer gerne seine Muskeln zeigt und das einfach braucht, weiter so! Später ist dann hier zu lesen:
„In der Ruhe liegt die Kraft“- oder warum ist der Spross, der sich im Frühling durch die Erde ans Licht drücken muss(…er wird vom Licht gezogen?), erst eingerollt und gebogen?
Gutes Bogenholz muss weder hart noch weich sein, genau, die Elastizität macht das Bogenholz.
“ Der Elastizitätsmodul (auch: Zugmodul, Elastizitätskoeffizient oder Youngscher Modul, benannt nach dem englischen Arzt und Physiker Thomas Young) ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik, der den Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung bei der Verformung eines festen Körpers bei linear elastischem Verhalten beschreibt“( das ist aus dem Wiki)
Das ist eine Tabelle, die physikalische Eigenschaften von verschiedenen Hölzern auflistet, das sind noch keine expliziten Bogenhölzer.
Die Hölzer mit den hohen E-Modul- Werten sind im Bogenbau bevorzugt, aber Achtung:Das E- Modul sagt nichts über die Lang- oder Kurzfaserigkeit oder sonstige Wachstumsstrukturen einer Holzart aus.Die Eiche hat ein kaum geringeres E- Modul wie die Robinie, aber in der Zugfestigkeit bzw. quer zum Wachstum gebogen, liegt sie deutlich schlechter. Die Buche hat sogar ein höheres E- Modul wie die Robinie, annähernd gute Druck und Zugfestigkeit, ist aber ein kurzfaseriges Holz und so für den Bogenbau nicht geeignet. Langfaserige Hölzer reißen zwar gerne beim Trocknen, sind aber entlang den Wachstumsstrukturen(Jahrringe, Fasern) mit Beil oder Ziehmesser sehr gut zu bearbeiten. Sie sind in sich besser verbunden, wohingegen die kurzfaserigen Hölzer keinen so stabilen Verbund bilden, ihre Bearbeitung mit Beil und Ziehmesser ist relativ mühsam.Deutlich bessere Werte hat das Tropenholz Azobe( auch Bongossi genannt), Tropenhölzer bilden aber keine Jahrringe, sozusagen ein relativ unorganisiertes Holz, und kann deshalb nur mit Hilfe eines sogenannten Backings zu einem Bogen verbaut werden. Das Backing ist dann meist Bambus, das ist dann so eine Zehntelmillimeter Hobelarbeit, sehr technisch, was für Technokraten, nix für Surfer, also langweilig.Vielleicht erklär ich‘ s mal hier, wahrscheinlich eher nicht, oder doch, wenn ich schlechte Laune habe.
Jetzt trinke ich erst mal schon wieder kein Bier.
Noch ein Beispiel: Horn ist das druckfesteste natürlich gewachsene Material, ein 20cm langes Stück mit einem Querschnitt von 2cm x 1cm kann auf 18cm zusammengestaucht werden, und geht wieder, ohne jegliche dauerhafte Verformung auf die ursprüngliche Länge zurück. Horn ist aber nicht besonders zugfest, verwendet in einem Hornbogen, braucht es einen Sehnenbelag, der das Horn dann zugfest macht. Tiersehnen sind das zugfesteste natürliche Material.
Letztlich ist es die richtige Kombination von E-Modulwert, Druck- und Biegefestigkeit, die ein gutes Bogenholz ausmacht.
Schon wieder so was Komplexes! Schon wieder kein Bier getrunken!
Geh ich doch einfach zu HORNBACHTOOMBAUHAUS, hol nen Besenstiel, da ist irgendwo ein Bogen drin, raspel, schneide, säge oder haue so viel Holz ab, bis er wie ein Bogen aussieht, trinke um 5vor10 erst mal Bier, das nächste dann um 5vor12………………………………..uws.( und weiter so)
Bogenbauer surfen seit Jahrtausenden auf Jahrringen und Fasern von passenden Hölzern, ihre Erfahrungen sind heutzutage lässig und jederzeit im Internet abrufbar. Das grosse Spiel, ein wirklich edles und elegantes Spiel von Spannung, Druck, Masse und Bewegung.
Mal ehrlich: Wer das Internet nicht nutzt ist wirklich dumm, eigentlich sogar saudumm.
Und der running gag: schon wieder kein Bier getrunken, äh, deutsches Handwerkerbier!
„The Mechanical Properties of Woods„, das ultimative Buch zum Verständnis der Eigenschaften von Holz, leider auf englisch, geschrieben vom Yale- Professor Scott Record, 1914! im Wiley& Sons Verlag herausgegeben. Brachiale Versuchsanordnungen (Gusseisen), tolle grobkörnige schwarzweiss Bilder, einen Haufen Tabellen.Ein paar Bilder aus dem Buch:
Holz unter dem Mikroskop
Was ist denn nun gutes Bogenholz?
Die schnellen Hölzer sind es, die Hölzer, die aus ihrer Verformung durch das Spannen des Bogens schnell wieder in ihre Ausgangsposition zurückgehen. Diese Schnelligkeit bestimmt sich, wie oben deutlich gemacht aus der Zug-, Druck- und Biegefestigkeit der jeweiligen Holzart. Da gibt es genug gesammelte Erfahrungswerte.
Die Bogenhölzer, die ich nun zum Abschluss nennen möchte sind: Esche, Ulme, Robinie, Hickory, Osage Orange, Eibe, Wacholder, Hainbuche, Vogelbeere, Bergahorn, Weissdorn, Schwarzdorn, Haselnuss, Bergahorn, Eibe, Wacholder, Pfaffenhütchen, da geht noch mehr, und das ist alles erst einmal ohne Wertung.
Jetzt noch das mit dem Bier: ich trinke nur abends Bier und dann nur Schwulen- und Lesbenbier: also alkoholfrei, warum Deutsche Männer plus Handwerk immer was mit Bier zu tun hat weiss ich auch nicht.
Ich lese halt auch mal Blogs und Websites meiner Kollegen, und da steht dann immer was vom ordnungsgemäss bezahltem Bier, diverse Uhrzeiten, meistens 5vor irgendwas und Trinken?
Bogenbauen! 3 kommt bald, demnächst oder so, Jahrringe surfen ist geil!